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Lesehilfe für die nachfolgenden Tabellen

Die Aufzählung der Ursprungsorte für den Familiennamen Begemann ist auf das 15. und 16.Jahrhundert bezogen, weil für diese Zeit zuverlässige und vergleichbare Daten vorliegen, nämlich die Lippischen Landschatzregister ab 1467. Verfügbare Angaben aus lippischen und - in einem Fall - Ravensberger Salbüchern kommen hinzu. Landschatzregister sind Aufzeichnungen über Abgaben, Salbücher (auch Urbar genannt) Verzeichnisse des Grundbesitzes.

Natürlich sind die Orte überwiegend (aber nicht in allen Fällen) weit älter als die ersten Erwähnungen. Und: die Ortsnamen sind generell älter als die Nachnamen der Personen. Siedlungsforscher leiten das Alter der Orte zunächst aus dem Ortsnamen ab. Die hier genannten Orte nach Altersgruppen gereiht (ältere zuerst):

Die Personennamen, vor allem die Vornamen, wiederholen sich vielfach. Der gleiche Vor- und Nachname ist selbst dann kein Beleg für eine Identität der Person, wenn er sich auf den gleichen Ort bezieht. Weil der Nachname vom jeweiligen Hofnamen abgeleitet wird, können nicht miteinander verwandte Personen am Orte den gleichen Namen tragen.
 
 
 
Hollwiesen

1556
Ludeke Begeman
 
 

Hollwiesen (vormals Haluwatshusen, später Halvessen) liegt auf dem Weg von Salzuflen zum Weserhafen Vlotho und als einziger Ursprungsort nicht im Kreis Lippe, sondern im Kreis Herford. Es handelt sich um ein Gebiet, das zwischen den Grafschaften Lippe und Ravensberg erst 1536 mit einer Grenze markiert wurde. Trotz teilweiser Überbauung als Gewerbegebiet der heutigen Gemeinde Vlotho ist noch die alte, für Westfalen so typische Siedlungsstruktur der vereinzelt in der Landschaft liegenden Höfe nachvollziehbar. 

Das Kloster Möllenbeck, das dort einen Hof hatte, bezeichnet den Ort 1465 als wüst, also unbewohnt. 

Das Ravensberger Urbar von 1556 verzeichnet die Wohnstätte Begemann wie folgt: 

"Ludeke Begeman, heelkotter [entspricht dem lippischen Großkötter], Meinem Gnedigen Hern [damit ist der Landesherr gemeint] istdasweib eigen, er aber frei. Die besaet etc hat Sein Furstliche Gnade.Huis, hof und garden 2 scheppel roggen..."

In späterer Zeit werden die Bewohner von Hollwiesen unter dem Namen des benachbarten Valdorf geführt, jetzt gehören sie zur Stadt Vlotho. 


 
 
Voßhagen

1507 
Hermann Begeman

1535
Hermenn Begemann

1545:
Hermen Begemann

1562:
Hermen Begemann

1572:
Tyleke Begemann
 
 

Voßhagen, im Landschatzregister 1507 unter Huxholl, 1535  unter Issenntrupp 
(= Istorf) geführt, besteht zu jener Zeit nur aus 2 Höfen. Der Ort liegt abseits der Hauptstraßen im Gebiet des alten Varenholzer Waldes und kam teilweise erst viel später zu Salzuflen. 

Varenholz, bekannt durch ein Schloß der Weserrenaissance und ehemals namensgebender Hauptort eines lippischen Amtsbezirks, liegt schon im Wesertal und damit an der nördlichen Grenze von Lippe. 


 
Wüsten
 

1590*:
Herman Begeman
Luke Begeman

1616*:
Hanß-Herm. B.
Tönnies-Töns B.
 

* Die Angaben stammen aus Sekundärliteratur und müssen 
noch verifiziert werden.

1616/17:
Tonges Begeman
Tonges Begeman
(Lüdeken Sohn)
Hans Begeman
("... hat anno1612 gebauet")
 

Wüsten passiert man auf dem Weg von Salzuflen über Hollwiesen nach Vlotho. Der heutige Ort war wie Voßhagen Gebiet des alten Varenholzer Waldes. Der Wald war an dieser Stelle durch den Holzbedarf der Salzsieder von Uflen völlig ausgeplündert. Daher der Ortsname "die Woiste". Das Brachland wurde dann im 16.Jahrhundert für die großflächige Neuansiedlung von Höfen freigegeben (Oberwüsten). Von 31 Höfen im Jahre 1535 wuchs die Zahl der Wohnstätten bis 1618 auf 104. Noch um 1790 war das heute viel bekanntere Bad Meinberg nur halb so groß wie Wüsten. 

Die Landschatzregister von 1535 -1572 verzeichnen Wüsten noch nicht als Ort. Der alte Siedlungskern, der darin aufgegangen ist, nannte sich Hedernhusen ( = Hellerhausen). Seine 23 Wohnstätten beherbergen noch keinen Begemann, weshalb diese also zu den Neusiedlern vonWüsten zu rechnen sind. 

Als historische Hausnummern von Oberwüsten sind Begemann zuzuordnen: Nr.19, Nr.22, Nr.23, Nr.29 und Nr.56. 


 
Salzuflen

1488:
Herman Begeman

1530:
Berndt Begemann
 

Salzuflen, heute ein weithin bekanntes Heilbad, hat seinen Kern im Dorf Uflen. Erst im 15.Jahrhundert entstand unter demGrafen von Sternberg jene Stadt der Salzsieder, die schließlich dem Ganzen Bedeutung und Namen gab. Am Stadtrand von Salzuflen mündet der kleine Fluss Bega in die Werre, einen Nebenfluß der Weser. 

Soweit bekannt, ist noch kein Einwohnerverzeichnis aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg veröffentlicht worden. Die frühe Angabe bezieht sich auf den Ortsteil Werl, gelegen an der Mündung der Bega in die Werre. Der später datierte Hinweis auf einen Begemann stammt aus der sogenannten "Sammlung Brenker" im Staatsarchiv Detmold, einer Genealogie lippischer Familien. 

Heute ist - mit Ausnahme des Stadtstaates Hamburg - das um Schötmar und die Nachbardörfer vergrößerte Bad Salzuflen der Ort mit den meisten Begemann überhaupt.


 
Lemgo

1563:
 Johann Begeman
 
 

Lemgo gehört zu den historischen Hansestädten. Der Reichtum an prächtigen Bauten aus der Gotik und Renaissance ist dafür noch heute Beleg. Viele der Höfe und leibeigenen Bauern auf dem Lande hatten Abgaben an Lemgoer Klöster oder bürgerliche Grundherren in der Stadt zu zahlen. Große praktische Bedeutung hatten sowohl Lemgoer Münzen wie Maße. 

Der nebenstehende Johann Begeman ist 1563 in die Bürgerschaft aufgenommen worden. Ob er zugezogen ist, oder nur seinen Stand geändert hat, ist damit nicht gesagt.. Die nächste Eintragung im Bürgerbuch findet sich erst wieder 1615: 

"März 10: Martin Begeman, Herman Begemans al. Beckers Sohn"


 
Detmold

vor 1500
 Begemanns wif [Weib]
 

Detmold ist Residenzstadt der Grafen und späteren Fürsten von Lippe. 

Die Fundstelle für den Namen ist das Bruchstück eines nicht genauer datierbaren Landschatzregisters vom Ende des 15.Jahrhunderts. 


 
Schwelentrup 

1497:
Cort Begeman

1535:
 Gadeke Begemann
 

1545: 
 Godeke Begemann

1562: 
Hannß Biegemann[!] 
Hanß Begemann 
 
 

Schwelentrup, in alter Zeit noch Swerentroppe oder auch Swerntorpp,  liegt am Fuße des Bergvorsprunges, auf dem bis nach 1200 die alte Burg der Sternberger Grafen gestanden hat, wenige Kilometer westlich der heutigen Burg. Es zählt heute zur Großgemeinde Dörentrup. 

Die Datierung 1497 steht unter Olentorpe (=Oelentrup), einer Schwelentrup zugehörigen Siedlung. 

Der Gadeke Begemann (Hof-Nr.6) - 1562 mit Hanß Begemann notiert - hieß später mit Nachnamen Gödeke

Nicht gesondert aufgeführt ist der kleine Ort Farmbeck , weil seine Häuser teils zu Schwelentrup, andere zu Hillentrup oder Humfeld gerechnet werden. Das Haus Nr.14 in Schwelentruper Zählung  war der Schmied Begemann in Farmbeck. 


 
Humfeld

1497:
Arnt Begemann

1507:
Arnt Begeman
Hans Begheman
 
1535:
 Hannß Begemann
Arndt Begemann
 
1545: 
Hanß Begeman
 
1562: 
Hanß Begemann

Humfeld, in einer Talmulde der Bega gelegen, dem Humfelder Becken, zählt bereits zu Beginn der Neuzeit zu den dicht und zahlreich besiedelten Dörfern des lippischen Nordens. 

Im Güterverzeichnis des Klosters Möllenbeck bei Rinteln von1465 wird noch Overenhummelvelde und Nederenhummelvelde unterschieden. Oberhumfeld, das nordöstlich gelegen haben soll, wird als wüst bezeichnet. 

Wegen der Lage an der Bega und dem auch in alten Zeiten schon in größerem Umfange bewirtschafteten Land gab es in Humfeld eine der ältesten Mühlen. 


 
Bega 

1497:
 Hans Begeman
 
 

Bega, mit dem am Ort vorbeifließenden Wasserlauf namensgleich, ist ein Ort der ältesten Siedlungsschicht. Ort und Fluss - in früherer Zeit "Beg[h]e" geheißen - geben dem Begemann seinen Namen. Auch einige Dienstmannen der Sternberger und Schwalenberger Grafen, volkstümlich als Ritter bezeichnet,  nannten sich "van Beghe". Bega ist seit dem Mittelalter ein Kirchspiel, das heißt ein Kirchort für mehrere umliegende Dörfer. 

Obgleich es historisch nahelag, den Zusammenschluss von Bega mit den Nachbarorten zu einer neuen Großgemeinde nach dem Fluss und Kirchspiel Bega zu benennen, entschied man sich bei der Gebietsreform des 20.Jahrhunderts für den Ortsnamen des zuletzt wirtschaftlich stärkeren Dörentrup. 

Der Name Begemann, im ausgehenden Mittelalter noch unter den Höfen von Bega genannt, verliert sich für mehr als ein Jahrhundert an diesem Ort. 


 
Betzen

um 1450:

Hans Begemann

1465: 
Godeke [Begemann]
Cort Begeman

1488: 
Hans Begeman
Cort Begeman
Hermann Begeman

1489 / 1491 / 1492 / 1493:

Gadike Beghe

1505 / 1506:
Herman Beghemann

1507:
Herman Beghemann
Godeke Beghemann
Hans Beghemann
junge Godeke Beghemann

1535: 
Hermenn Begemann
Hannß Begemann

1536:
Hans Begemann
 
1545: 
Hermen Begeman
Hannß Begeman
 
1562:
Hermen Begeman
Hanß Begeman
 
1572:
Hannß Begemann
Johann Begemann
Bernndt Begemann 

Betzen war im Mittelalter ein Hagendorf, das vermutlich aus nicht mehr als 2 Höfen hervorgegangen ist. Ein Hagen war ursprünglich eine natürliche, schützende Einfriedigung durch Hecken und anderes Gehölz. Später wurde der Begriff auf eine Art dörflicher Genossenschaft mit eigener, einfacher Gerichtsbarkeit angewandt. Als "Hagenrichter" (Vorsteher) des Hagens von Betzen wird 1465 Godeke Beghemann genannt (Güterverzeichnis des Klosters Möllenbeck bei Rinteln). Im Auftrag der Klosterbrüder von Möllenbeck sammelte Godeke Beghemann die Abgaben der Bauern ein. Das Kloster Möllenbeck war "Hagherr" und unter anderem berechtigt, Grundstücksgeschäfte zu siegeln. Der Betzer Hagen existierte noch bis in die Mitte des 17.Jahrhunderts. 

In der Herrschaftszeit der lippischen Fürsten bildete Betzen eineVerwaltungsgemeinschaft (Bauerschaft) mit dem benachbarten Wendlinghausen. Von den 27 Hofnummern entfielen 7 auf Betzen, davon hießen allein 3 Begemann.

Nr.2 war der Mittelbegemann, ein sogenannter Vollmeier, also ein großer Bauernhof. Sein Anwesen war seit 1363 im Besitz des Klosters St.Marien in der Lemgoer Neustadt. Die sich darauf beziehende Urkunde ist die erste Erwähnung des Ortes Betzen. Der Begemann von Nr.2 wird um 1450 erstmals erwähnt, aber erst im späteren.16.Jahrhundert als Mittelbegemann bezeichnet. 

Nr.5 war der Niederbegemann, ein Hof von annähernd gleicher Größe und unterhalb des Mittelbegemann gelegen.  Der Namenszusatz wurde wie bei Mittelbegemann zur Unterscheidung gleichnamiger benachbarter Höfe verwendet.

Nr.13 war der Berend Begemann, der später aber zu Berendsmeier umbenannt wurde. Sein Hof war wesentlich kleiner. In ihm ist der zu Nieder- und Mittelbegemann logischerweise gehörende Oberbegemann zu sehen, eine Bezeichnung, die aber nie in Gebrauch kam. Stattdessen verselbständigte sich der Vorname.

Nr.14: Ein unter dem Namen "Jacob" und später "Schnitker" bzw. "Schnitger" geführtes Haus aus dem späten 17. oder frühen 18.Jahrhundert trägt als Torinschrift den Namen von Frans Otto Begeman.

 


 
Asmissen 

1535: 
Cort Begemann

1545:
Hannß Begeman

1562:
Hanß Begemann
Asmissen, historisch ein Ort verstreut liegender Höfe östlich der Burg Sternberg, wuchs zwischen1535 und 1562 von 11 auf 35 Wohnstätten. Heute ist es Teil der Gemeinde Extertal und mit Bösingfeld durch industrielle Zonen unmittelbar verbunden. 

Einer der Einzelhöfe von Asmissen ist das Gut Jägerborn, dessen Hofbesitzer Herman Dietrich Begemann 1848 mit der Familie auswandert (nach privaten Unterlagen des Paul F. Begemann, USA)


 
Alverdissen

1535
Cort Begemann
Syuert Begemann

1545:
Hermen Begeman

1562:
Hermenn Begemann
 
 
 

Alverdissen, heute ein Ort im Extertal, an dem der meiste Verkehr über eine Umgehungsstraße vorbeifließt, war Residenz einer eigenständigen lippischen Herrschaft, aus der die Fürsten von Schaumburg-Lippe in Bückeburg (jetzt Land Niedersachsen) hervorgingen. Übrig geblieben ist das kleine Schloss, welches als Nebenstelle des Staatsarchives Detmold genutzt wird. 

 
Bösingfeld 

1535:
Hannß Begemann 
Hermenn Begemann

1545:
Johann Begeman

1562
Johan Begemann
 
 
 

Bösingfeld  ist eine lippische Gründung in der Form dreier paralleler Straßenzüge, ähnlich den Städten Lemgo und Barntrup.         Allerdings wurde Bösingfeld nie Stadt und stand immer im Schatten der Residenzen Alverdissen und Blomberg wie auch der Hansestadt Lemgo. 

 
Schönhagen

1535:
Hermenn Begemann

1545:
Hermen Begeman
Jurgen Begemann

1562:
Hermen Begemann
 
 
 

Schönhagen, Teil der jetzigen Gemeinde Extertal, ist unter damaligen wie heutigen geografischen Gesichtspunkten, einer der abgelegenen Orte. 

1535 wurden 25 Wohnstätten gezählt, 1787 waren es 41 Hausnummern. 
Begemann mit der Nr.12 ist die Mühle. Nr.14 wird später von einer Familie Begemann bewohnt, die Mittedes 19.Jahrhunderts in die USA auswandert.


 
Niese

1520:
Johann Begemann

1535:
Johann Begemann

1545
Johan Begeman

1562:
Johann Begemann
 
 
 
 

Niese ist ein Ort im äußersten Südosten des Kreises Lippe, gelegen am Fuße des über 400 m hohen, unbewaldeten Köterberges. Sein Ursprung geht auf Kriegzerstörungen während der Soester Fehde des Jahres 1447 zurück. Unter dem Einfluss des nahe gelegenen Klosters Falkenhagen wurde eine Neubesiedlung eingeleitet. Ein Johann Begemann war der erste Siedler, woher er kam, ist unbekannt. 

Die Ortschronik (Willy Gerking o.J.) kann den Johann Begemann keinem Hof zuordnen. 

Etwa um das Jahr 1900 übernimmt ein August Begemann die Obere Mühle am Ort, die unter diesem Namen bis 1972 betrieben wurde.


 
Blomberg

 1598:
Tönnies Begemann
 

Blomberg, eine Stadt mit Burg, war einmal Sitz der lippischen Grafen, bevor diese 1511 den Sitz nach Detmold verlegten. 

Der Zeitabstand zu den Ersterwähnungen des Namens Begemann in anderen Orten ist so groß, dass man Blomberg nur bedingt in die Reihe der Ursprungsorte stellen kann. Die Stadt wird hier lediglich genannt, weil die Ursprungsorte für den Namen Begemann als Orte des 16.Jahrhunderts definiert wurden. 

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